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Stanisław Budz-Mróz 1920

 

Stanisław Budz-Mróz 1920

 

 

 DIE GORALENTRACHT

Die polnischen Goralen zeichnen sich durch interessante, altertümliche Tracht aus, die seit dem XVIIIJahrhundert bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist (insbesondere die männliche Volkstracht). Sie wird heutzutage bei Familienfesten und an kirchlichen Feiertagen getragen. Die ältesten Stoffe sind Leinen, Schafwolle und Leder.

Aus Leinen wurden gemacht: Hemden zusammengeklamert mit einer Klammer, die auch die Rolle des Amuletts spielt, Frauenschürzen, einst auch Röcke und Wäsche. Aus dem Tuch Hose, bestickt in Rot und Marineblau, auch Hirtentaschen, Mäntel und Hüte mit Muscheln, die vom Adriatischen Meer geholt wurden und mit denen das Leinentuch bezahlt wurde. Die Frauen trugen Leinenkopftücher. Es gab auch Frauenmieder genäht aus dem Brokat, der aus der Türkei geholt wurde und Röcke aus der französierten Seide. Die mit Riemen geschnürten Schuhe und Männergürtel sind aus Leder erzeugt.

In der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts wurden aus der Slovakei bunt bestickte Trachtenwesten geholt und aus Asien über Amerika bunte „tibetische" und „türkische" Kopftücher. Die Frauenmieder wurden nach dem Krakauer Muster geschmückt und unter dem Enfluss des Jugendstils erschienen reiche Stickereien und Aufnäharbeiten. Die hiesigen Frauen begannen kurze Jacken und Röcke mit bunten Bändern zu tragen.

Am Anfang des XX. Jahrhunderts tragen die Männer immer öfters bunt bestickte weiße Mäntel, schwarze kurze Jacken (die entstammen dem österreichischen Uniform), schwarze Westen mit den Taschenuhren, und auf den Hosen erscheinen reichlich ausgenähte Muster in Schwarz, Grün und Rot.

Sehr charakteristisch ist die Hochzeitstracht : die Braut in Weiß, Brautführer in braunen und weißen Mänteln, Brautführerinnen in bunten Miedern und Röcken.